Sieben Kommunen, ein Ziel: Windkraftnutzung im Lumdatal durch interkommunale Flächenplanung effektiv steuern
23.09.2014
Über 100 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der sieben Bürgermeister für die Veranstaltung am 17. September gefolgt und informierten sich zum aktuellen Stand der Flächennutzungsplanung im Lumdatal. Hessenweit einzigartig, starten hier sieben Kommunen (Allendorf/Lumda, Buseck, Ebsdorfergrund, Fronhausen, Rabenau, Reiskirchen, Staufenberg) gemeinsamt eine interkommunale Flächenplanung mit dem Ziel, potenzielle Flächen für die Windkraftnutzung auszuweisen. Alle Bürgermeister sind sich einig: Mit diesem gebündelten Vorgehen wollen sie den Bau von Windkraftanlage vor Ort so effektiv wie möglichs steuern.
Entlang einer Reihe von Kriterien, wie Windgeschwindigkeit, Arten- und Naturschutz oder auch umzingelnde Wirkung der Anlagen, werde, so Mathias Wolf vom beauftragten Planungsbüro Fischer, die Flächenplanung in Angriff genommen. Ausgehen von 28 Flächen im Lumdatal, habe man so derzeit acht potenzielle Flächen beschrieben, die nun in die Offenlage gehen. Die Stellungnahmen der sogenannten Träger öffentlicher Belange, wie Naturschutzverbände, Behörden, seien bereits berücksichtigt. Ab Oktober können alle Bürgerinnen und Bürger den Entwurf des Flächennutzungsplans bei den Bauämtern einsehen und kommentieren. Für die Planer, so Herr Wolf, sei es enorm wichtig, die Hinweise der Bürger auf diesem Wege zu erhalten, damit bei den weiteren Planungen nichts übersehen werde, etwa einzelne Höfe.
Windkraftnutzung bringt eine Reihe an Auswirkungen mit sich. Deshalb, so Herr Frank Bernshausen von der Planungsgruppe für Natur und Landschaft, müssten arten- und naturschutzfachliche Belange genau begutachtet werden. Dazu gehört auch, nicht nur die Auswirkungen auf Fledermäuse und Vögel zu berücksichtigen, sondern auch auf das Wild. Es sei zu erwarten, so Bernshausen, dass sich das Wild während der Bauphase zurückziehe, aber danach die aufgeforsteten Flächen wieder annehme.
Energiewende und Klimaschutz seien nicht allein politische Ziele, so Dr. Justus Brans, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung. Bei der Gestaltung der Energiewende ginge es auch darum, in Zukunft in Wohlstand leben zu können. Für die Bürgermeister Peter Gefeller und Andreas Schulz sei es wichtig, die Windkraftanlagen in kommunaler Trägerschaft zu errichten und damit die Wertschöpfung in der Region zu halten: "Wir machen unseren Bürgern und den Flächenbesitzern ein doppeltes Angebot: Sie können mit unserer Energiegenossenschaft Pachtverträge schließen. Darüber hinaus können sie vom Betrieb der Anlage profitieren, indem sie Anteile an der Bürgerenergiegenossenschaft erwerben, die Miteigentümber der Anlagen sein wird." Im Lumdatal kann auf gute Erfahrung bei der Bürgerbeteiligung am Ausbau der Erneuerbaren Energien zurückgegriffen werden, so der Geschäftsführer der Energiegesellschaft Lumdatal, Herr Uwe Kühn. Die Energiegesellschaft arbeite sehr rentabel.
Ansprechpartner bei der Gemeinde Buseck: Herr Heidt, (06408) 911-205, umwelt@buseck.de