Holzeinschlag am "Hohen Berg"
11.11.2022
Aufgrund seiner exponierten und gut einsehbaren Lage, wirft mit Sicherheit der größte Teil der Busecker Bürgerinnen & Bürger mindestens einmal in der Woche einen Blick auf den "Hohen Berg" nördlich von Großen-Buseck.
Der Basalthügel beheimatet im größten Teil ältere Buchenwälder. Hinzu kommen die bereits abgestorbenen Kiefern am Südhang sowie einige junge Eichen und Bergahorn.
Wegen Trockenschäden an der Baumart Buche mussten in den letzten Jahren bereits Holzeinschlagsmaßnahmen durchgeführt werden, welche teilweise Diskussionen und Unverständnis hervorriefen. Um dem vorzubeugen, fanden im Vorlauf zu den Maßnahmen verschiedene Besichtigungen der betroffenen Waldflächen statt.
Im Frühjahr hat sich der Gemeindevorstand die Schäden angesehen. Und auch die Waldbegehung mit der Gemeinde-vertretung machte hier einen Stopp. Damals trugen die meisten Bäume noch saftig grüne Blätter. Bei genauerem Hinsehen waren die bereits vorhandenen Schäden der Trockenjahre 2018 – 2020 jedoch schon gut erkennbar. Gemeinsam fiel daraufhin der Entschluss, die sterbenden Bäume zu nutzen, bevor diese rasant durch Pilze und Mikroorganismen entwertet werden. So kann das Holz einer langfristigen Nutzung wie beispielsweise dem Möbelbau zugeführt werden. Und auch das zurzeit enorm nachgefragte Brennholz können wir an der Stelle aus lokaler sowie nachhaltiger Produktion bereitstellen.
Zu diesem Zeitpunkt bestand noch die Hoffnung auf einen weiteren regenreichen und kühlen Sommer. Dass diese Hoffnung enttäuscht wurde, ist seit den 1,5 Monaten ohne jeglichen Regen Mitte des Jahres klar. Das zeigen uns die Bäume ganz deutlich.
Während die Schäden im Laubholz bisher erst im darauffolgenden Sommer (Blattaustrieb) deutlich wurden, sind viele Bäume in diesem Sommer ohne Umwege vertrocknet. Ersichtlich ist das an der tief dunkelbraunen Färbung der Blätter (vertrocknet, siehe Foto).
Das hat leider nichts mit einer bunten Herbstfärbung zu tun. Da der Wachstumsprozess durch fehlendes Wasser ganz abrupt unterbrochen wurde, werden die Bäume diese Blätter nicht abwerfen. Auch die „üblichen“ Schadbilder wie abblätternde Rinde, Schleimfluss und Trockenäste im Kronenbereich finden sich am Hohen Berg.
Ein weiteres Schadbild kommt außerdem ganz neu hinzu. Der Buchenborkenkäfer (ähnlich dem Borkenkäfer an der Fichte, jedoch auf Buche spezialisiert) kam bisher nur an umgefallenen liegenden Bäumen vor. Leider sind die stehenden Buchen mittlerweile so sehr geschwächt, dass er sich auch in diese einbohrt und somit absterben lässt.
All diese Probleme und Schäden führen zu einer starken Maßnahme am hohen Berg. Diese wird voraussichtlich übernächste Woche (KW 47) beginnen. In dieser Zeit kommt es tagsüber häufig zu Wegesperrungen im unteren und oberen Bereich. Ich möchte hier nochmals darum bitten, diese Absperrungen nicht zu umgehen. Es herrscht Lebensgefahr.
Nach Beendigung der Maßnahmen werden wir uns die Flächen dann ansehen und entscheiden, inwiefern aufgeforstet werden muss. Auf Baumarten wie Elsbeere und Nordmanntanne könnte hier beispielsweise die Wahl fallen.
Für Fragen zum geplanten Einsatz stehe ich gerne telefonisch zur Verfügung.
Jacob Thomaka, Revierleitung Michael Ranft, Bürgermeister