Schlosssturm ohne Genderstern
16.01.2023
Beim Schlosssturm am Freitag, den 13., erhielten die drei Busecker Karnevalvereine großartige Unterstützung durch befreundete Vereine aus dem Umland. Die Stimmung war prächtig, die Konfettikanone noch nicht eingerostet, Karamelle flogen. Petrus war mit den Narren und legte eine Regenpause ein.
Gut vorbereitet stellte sich „Schlossherr“ Michael Ranft erstmals dem verbalen Schlagabtausch. Die Sitzungspräsidenten vom Carnevalverein Alten-Buseck (Tim Burbach), dem Karnevalverein Großen-Buseck (Ralf Gamrad) und dem Katholischen Fastnachtsclub (Sven Schellhaas) stellten zunächst klar: „Gender sprechen, das ist schwer, in Reimen reden noch viel mehr, drum werden wir’s nicht kombinieren, den Genderstern heut wegradieren.“
Offenbar gab es in der Gemeinde keine aktuellen Themen zum auf die Schippe nehmen. Drum ging der Blick nach Gießen. „Fahrradstadt will man dort werden, hoffentlich führt das den Einzelhandel nicht ins Verderben. Den Anlagenring will man einspurig machen, das ist für alle Pendler nur noch zum Lachen. Der Stau in die Innenstadt begann sonst an der Ringallee, verschiebt sich dann womöglich bis zum Ortsausgang von Boisich, oje.“
Der Rathauschef outete sich als ein echter Karnevalist, hielt seine Rede komplett in Reimform. „Wir alle haben es vernommen, die fünfte Jahreszeit wurd‘ uns zuletzt genommen. So fiel auch der Sturm aufs Rathaus aus, die Busecker blieben brav zu Haus. Keine Polonäse und auch kein Tanz, wir blieben auf Distanz. Meine Krawatte, welche Ehre, wurde auch nicht Opfer einer Schere.“
Die Narren, angeführt vom Gießener Prinzenpaar Maurice I. und Yulia I. sowie den Hoheiten Carl I. und Lena I. aus Krofdorf-Gleiberg, stürmten nach der Schlüsselübergabe zu einem Umtrunk das Büro des Bürgermeisters. Bei der anschließenden Fete im proppenvollen Kulturzentrum präsentierten 17 Garden ihre Tänze.
Text und Fotos: Siglinde Wagner